Etappenerfolg bei der Berufsvalidierung


Am 17. Mai hat sich der Deutsche Bundestag in erster Lesung mit dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG) befasst. Alle Fraktionen sprachen sich dabei für die Einführung einer gesetzlich geregelten Validierung von Berufserfahrung aus. Darüber hinaus unterstützten die Abgeordneten eine der zentralen Forderungen des Handwerks, mit dem Gesetz auch die dringend erforderliche Altersgrenze von 25 Jahren einzuführen.

Die krisenbewährte duale Ausbildung darf nicht gefährdet werden. © TSD/art-pix.com

"Es ist ein erster wichtiger Schritt, dass sich alle Fraktionen in Fragen der dualen Ausbildung hinter die Fachexpertise des Handwerks gestellt haben, um nun die Einführung der Altersgrenze von 25 Jahren zu fordern," kommentiert TSD-Hauptgeschäftsführerin Dr. Katharina Gamillscheg die Entwicklungen. Eine Forderung, die im verantwortlichen Bundesministerium für Bildung und Forschung nachhallen sollte. "Ohne die Altersgrenze und ohne den Tätigkeitsnachweis des 2,5-fachen der regulären Ausbildungszeit stellt die Validierung ein Parallelsystem zur dualen Ausbildung da, weshalb wir den Entwurf in aller Schärfe ablehnen" erklärt TSD-Präsident Thomas Radermacher. "Das Gesetz soll zusätzliche Möglichkeiten schaffen und nicht unser in aller Welt hoch angesehenes Ausbildungssystem aushöhlen."

Sehr kurze Fristen
Neben der fehlenden Altersgrenze störte sich vor allem die CDU/CSU-Fraktion an der sehr kurzen Frist bis zum geplanten Inkrafttreten des BVaDiG. Denn bereits am 1. Januar 2025 sollen die neuen Regeln gelten. Auch hierfür hatte das Handwerk im Vorfeld einen Vorschlag gemacht und sich für eine Verschiebung auf den 1. Januar 2026 eingesetzt. Diesen und weitere Aspekte werden die Verbände nun an anderer Stelle einbringen, denn nach der Aussprache wurde die Vorlage zur weiteren Beratung an den federführenden Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung überwiesen. "Bleibt zu hoffen, dass auch dort die Expertise des Handwerks und die Arbeit der Verbände ähnlich wirkungsvoll wahrgenommen werden, ebenso wie die weiteren Forderungen, die bislang noch nicht im Gesetzestext stehen", gibt sich Katharina Gamillscheg vorsichtig optimistisch. Ansonsten würde es bei der deutlichen Ablehnung des Gesetzes durch das Handwerk bleiben.

Hintergrund
Mit dem Berufsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz plant das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Einführung eines Validierungsverfahrens, bei dem die reine berufliche Praxis die Möglichkeit bieten soll, sich einem Validierungsverfahren zu unterziehen, nach dessen erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat erteilt werden kann, das die volle Handlungsfähigkeit feststellt und mit dem Abschluss einer regulären Berufsausbildung vergleichbar ist. Tischler Schreiner Deutschland hatte im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens wiederholt Stellung bezogen und auch die fehlende Altersgrenze scharf kritisiert.

Berlin, 23. Mai 2024


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