Innovationsprojekt Ergonomie der Werkstatt


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Projektzeitraum: Februar 2024 bis Mai 2025

Projektbeschreibung: Das Innovationsprojekt "Ergonomie der Werkstatt" von Tischler Schreiner Deutschland in Kooperation mit Buckoptimal bietet fundierte und zukunftsorientierte Lösungen zur Sicherung von Fachkräften. Das Ziel des Projekts besteht darin, den Mitgliedsbetrieben der Innungsorganisation bewährte und praxisnahe Instrumente zu vermitteln, um ihre Werkstätten und Unternehmen so zu gestalten, dass sie zu einem Ort werden, an dem Arbeit Freude bereitet und eine Wohlfühlatmosphäre herrscht. Im Rahmen des Projekts werden in Zusammenarbeit mit Herstellern und Anbietern von Werkstattausstattungen derzeit 18 Modellbetriebe eingerichtet. Diese Betriebe erhalten während der gesamten Projektlaufzeit umfassende Betreuung und Beratung von unserem Kooperationspartner Buckoptimal. Abgerundet wird das Angebot durch den Beitrag der Innungskrankenkasse (IKK classic). Die kostenfreien Angebote reichen dabei von Schulungen für die körperliche und psychische Gesundheit bis hin zum Einstieg ins betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM).


Der Berater


Martin Buck berät zur Organisation von Werkstätten und Prozessen im Tischler- und Schreinerhandwerk. Er ist Dozent, schreibt Fachartikeln und moderiert ERFA-Gruppen. Sein Ziel ist es, mit Beschäftigten und Inhabern betriebsinterne Abläufe zu verbessern: "Dafür ist es entscheidend, die Sprache der Angestellten ebenso zu sprechen wie die der Betriebsinhaber", sagt der Tischlermeister und Industriedesigner.

Martin Buck (l.) hat 20 Jahre Erfahrung in der Betriebsberatung. © Gerick GmbH

Begonnen hat er seine Beratungstätigkeit bei Festool im Handwerksbereich. Seitdem ist er zum Vordenker in der Branche geworden und setzt auf maximale Praxistauglichkeit. Das überzeugt seine Kunden. Um die Sichtweise der Unternehmer besser zu verstehen, hilft es dem Inhaber von Buckoptimal, dass er auch ERFA-Gruppen moderiert. "Nicht-Handwerker können sich die komplexen Fragestellungen oft gar nicht vorstellen", weiß Buck. "Ausmessen bis Einbauen, okay. Aber darüber hinaus? Investitionspläne, Marketingstrategie, Softwarelösungen, Gebäudeund Energietechnik, die Koordination anderer Gewerke: All das wird heutzutage von Handwerkern erwartet. Doch ohne Hilfe von außen ist das nicht mehr zu leisten."

Und jetzt verändert sich auch noch radikal der Arbeitsmarkt: Über Jahrzehnte bestimmten die Arbeitgeber die Bedingungen. "Inzwischen haben wir einen Arbeitnehmermarkt", ist Buck überzeugt. Das bedeute, dass die Arbeitgeber der Zukunft zwei wichtige Dinge wissen müssten: "Erstens: Viel Umsatz bedeutet nicht automatisch viel Gewinn. Und zweitens: Mitarbeiter muss man pflegen!" Im Prinzip sei sie simpel, diese Denkweise, erklärt Buck. Im Kern ginge es zwar auch darum, den Aufwand zu reduzieren und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern, um Produktionen zu optimieren. Doch ebenso existenziell sei es, die Bedeutung von Motivation und Identifikation der eigenen Beschäftigten in diese Betrachtung mit einzubeziehen. Auf den Punkt gebracht, besteht darin für Martin Buck auch der Kern des Innovationsprojekts "Ergonomie der Werkstatt": "Alle Beschäftigte und ganz besonders die Auszubildenden müssen sich in der Werkstatt so wohlfühlen, dass sie nirgendwo sonst arbeiten wollen!"


Projektpartner: Zur Umsetzung des Projekts wurden Partnerschaften mit Herstellern und Anbietern von Produkten für die Einrichtung und Ausstattung von Tischler- und Schreinerbetrieben geschlossen.

Gesunde Beschäftigte, starker Betrieb


Die IKK classic bietet als Premiumpartner des Innovationsprojekts "Ergonomie der Werkstatt" kostenfreie Workshops für Betriebe.

Ergonomische Arbeitsbedingungen und die Gesundheit zu fördern, ist ein zentrales Anliegen der IKK classic. © TSD/art-pix.com

Praxisnahe Lösungen für ergonomisch optimierte Arbeitsumgebungen zu finden und zu entwickeln sind die Ziele des Innovationsprojekts "Ergonomie der Werkstatt", das von Tischler Schreiner Deutschland in Kooperation mit Buckoptimal Anfang 2024 für die Mitgliedsbetriebe der Innungsorganisation des Tischler- und Schreinerhandwerks ins Leben gerufen wurde. Als Premiumpartner bietet die IKK classic den Betrieben kostenfreie Workshops zur physischen und psychischen Gesundheit der Beschäftigten und den Einstieg in das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) an. "Gemeinsam mit den Betrieben und ihren Mitarbeitenden ermitteln wir, wie die Gesundheit und die Arbeitsbedingungen verbessert werden können. Grundlage ist in der Regel ein ganzheitliches Konzept, das verschiedene Bereiche miteinander verknüpft - von der Arbeitsplatzergonomie über Ernährung und Bewegung bis hin zur Kommunikation", erklärt Frank Klingler, Fachbereichsleiter Prävention bei der IKK classic. Das Konzept werde dabei individuell auf jeden Betrieb zugeschnitten.

Gebündelte Fachkompetenz
Passend zu den Angeboten der IKK classic bringen sich bei dem Innovationsprojekt weitere Partner mit ein, die beispielsweise zu den Themen Beleuchtung, Schallschutz, ergonomischer Fußboden oder Luftqualität beraten und Lösungen anbieten. "Das Innovationsprojekt bietet den Betrieben einen einzigartigen Mehrwert, weil es das Know-how verschiedener Expertinnen und Experten bündelt", sagt Frank Klingler. Das Ergebnis: Viel Wissen, um ein gesundes und zukunftsfähiges Arbeitsumfeld zu schaffen, von dem Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen profitieren – der Krankenstand sinkt, die Beschäftigten sind zufriedener und leistungsfähiger, die Produktivität steigt und das Unternehmen wird als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen.

Muskel- und Skeletterkrankungen im Holzgewerbe
Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestimmen wesentlich die Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Kenntnisse über das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen in den einzelnen Gewerbegruppen geben erste Hinweise, welche gesundheitsfördernden Maßnahmen sinnvoll sein können. Für das Holzgewerbe zeigen die Auswertungen der IKK classic, dass jeder Beschäftigte im Jahr 2023 durchschnittlich 25,4 Tage krankheitsbedingt ausfiel (Handwerk insgesamt: 25,3 Tage). 16,7 Prozent der Tage entfielen auf Atemwegserkrankungen, 17,1 Prozent auf Verletzungen und Vergiftungen. Am häufigsten (34 Prozent) fehlten Beschäftigte im Holzgewerbe wegen Muskel- und Skeletterkrankungen. "Die Zahlen unterstreichen einmal mehr die Bedeutung des Projekts Ergonomie der Werkstatt. Als größte Krankenkasse für das Handwerk liegt uns dieses Thema besonders am Herzen und wir hoffen, dass sich viele Betriebe beteiligen werden", so Frank Klingler.

Die Ergonomieprofis


Ergonomisches Arbeiten ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Werkstätten, insbesondere für Tischler, Schreiner, Fenster- und Türenbauer, die täglich körperlich anspruchsvolle Tätigkeiten ausführen.

Durchdacht und ergonomisch: die Arbeitstische von Beck Maschinenbau. © Reinhold Beck Maschinenbau GmbH

Die Reinhold Beck Maschinenbau GmbH bietet innovative Lösungen, die den Arbeitsalltag erheblich erleichtern, die Gesundheit der Mitarbeiter schützen und mit denen Betriebe bares Geld sparen. Dabei kann Ergonomie auch ohne hochkomplexe Systeme wie Automatiklager, Automationen und Fertigungszellen erreicht werden – durch gut durchdachte Materiallager und einfache mechanische Helfer. Beck hat dafür Systeme entwickelt, die es ermöglichen, Materialien mühelos von einem Arbeitsbereich zum nächsten zu transportieren. Die Handhabung ist so leicht, dass sie problemlos von einer Person bedient werden kann. Ein weiteres Beispiel sind die HS300 Schwenkmax-Varianten, die das Handling schwerer und sperriger Materialien, wie Plattenwerkstoffe, erheblich vereinfachen. Sie sind speziell darauf ausgelegt, bei größtmöglicher Funktionalität die körperliche Belastung zu minimieren. Dank eines Gegengewichts lässt sich beispielsweise der Rahmen mühelos in die Horizontale klappen und mit einem Pedal oder einer elektrischen Hydraulikpumpe auf die Höhe der Säge einstellen. Eine Besonderheit der Produkte von Beck ist dabei die präzise Höhenverstellung. Sie ermöglicht die millimetergenaue Anpassung der Arbeitshöhe, selbst unter voller Last. Abgerundet wird das Angebot durch passgenaues Zubehör zum Spannen und Fixieren.

Unterm Strich ist für Reinhold Beck Ergonomie somit auch ein Gradmesser für Wirtschaftlichkeit: "Denn es geht dabei nicht nur um Gesundheitsschutz, sondern auch darum, wie Unternehmen unabhängiger, effektiver und damit am Ende sogar produktiver werden können."

Die Heiz-Kühl-Kombinierer


Ein angenehmes Raumklima ist für ein ganzheitliches Ergonomiekonzept in der Werkstatt genauso wichtig wie körpergerechte Arbeitshilfen. Mit seinen Deckensystemen, die im Winter heizen und im Sommer kühlen, bietet Frenger Systemen dafür clevere Lösungen mit praktischen Vorteilen.

Frenger Deckensysteme heizen im Winter und kühlen im Sommer. © Frenger Systemen BV Heiz- und Kühltechnik GmbH

Dank niedriger Vorlauftemperaturen sind die Heiz-Kühl-Systeme sehr effizient und können auch mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Durch die Montage an der Decke bleiben Wände und Böden frei und lassen sich anderweitig uneingeschränkt nutzen. Darüber hinaus wird die Wärme gleichmäßig verteilt. Es entstehen also keine Kältebereiche und dank kurzer Aufheizzeiten bleibt das Raumklima auch bei häufig geöffneten Hallentoren stabil. „Das System hat sich bereits vielfach bewährt, beispielsweise in Autohäusern, Büros, Museen und Wartungshallen und ist deshalb ideal auch für Werkstätten und Verkaufsräume geeignet“, erklärt Dr. Klaus Menge, der als Geschäftsführer unter anderem für die Forschung und Entwicklung zuständig ist. Zum Einsatz kommen die Deckenstrahlplatten, Deckenstrahlheizungen und Kühlsysteme sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen. Dabei ist der Austausch teilweise im laufenden Betrieb möglich.

Über Frenger
Frenger Systemen ist ein Familienunternehmen mit Sitz im hessischen Groß-Umstadt. Am dortigen Standort werden die Heiz- und Kühlsysteme gefertigt. Zu den Kunden zählen führende Unternehmen der Luftfahrt- und der Automobilbranche, aus dem Bereich Maschinenbau sowie internationale Landtechnikhersteller. Neben großen und kleinen Industrie- und Handwerksbetrieben werden die Frenger-Deckensysteme von der Deutschen Bahn, der Bundeswehr, der US Army und vielen deutschen Kommunen eingesetzt.

Die Transportspezialisten


Dass ergonomische Lösungen auch wirtschaftliche Lösungen sein können, macht die Firma JOWI aus Österreich mit ihren durchdachten Regal- und Transportwagen vor.

Die richtigen Transportmittel schützen die Gesundheit und erhöhen die Produktivität. © JOWI Produktions- und Vertriebs GmbH

Oft werden sie unterschätzt, die Transportwege innerhalb eines Tischler- und Schreinerbetriebs. Dabei muss die Bestückung der einzelnen Produktionsabschnitte möglichst schnell und leicht von der Hand gehen und sollte im Idealfall nur wenig Platz in Anspruch nehmen. Denn je weniger Zeit für den Transport verschwendet wird, desto produktiver arbeitet ein Betrieb. JOWI hat sich auf die Organisation des Materialflusses spezialisiert. "Bei der Entwicklung unserer Produkte achten wir neben ergonomischen Aspekten vor allem auf hohe Flexibilität, gute Fahreigenschaften und die Optimierung des Platzbedarfs", erklärt Firmenchef Josef Winkler. So sind die Regal- und Transportwagen sowohl für die wage- als auch die senkrechte Befüllung ausgelegt und ermöglichen durch zahlreiche Fächer und Abschnitte den permanenten und flexiblen Wechsel zwischen den unterschiedlichsten Beladesituationen.

"Von der Plattensäge über die Kantenbearbeitung und CNC in den Handarbeits- oder Lackierbereich? Dafür sind unsere Wagen ausgelegt", ergänzt Martina Winkler. Und in puncto Ergonomie? "Das ist natürlich eines der Hauptaugenmerke", erläutert Josef Winkler. Bei all dem Material, das in einem produzierenden Tischler- und Schreinerbetrieb permanent von A nach B befördert werde, seien Lösungen gefragt, die besonders kraftsparend sind. "Deshalb garantieren wir, dass unsere Wagen auch bei voller Beladung noch stabil und leicht zu fahren sind", sagt Vollbluttechniker Winkler. Zudem erfolgten die allermeisten Beladevorgänge bauartbedingt mit geraden Rücken, so dass auch die gesundheitliche Belastung nachhaltig minimiert werde.

Nicocyl – der Fußboden-Alleskönner


Die Nicocyl GmbH hat sich auf nachhaltige und robuste Bodenlösungen spezialisiert, die den Arbeitsalltag sicherer und komfortabler gestalten sollen.

Projektbetrieb EHAM nutzt bereits die Nicocyl-Bodenlösung in der Werkstatt. © EHAM GmbH

Gleichzeitig leistet das Unternehmen einen wertvollen Umweltbeitrag, denn die Bodenplatten bestehen zu 100 Prozent aus recyceltem PVC (rPVC): "Wir wollen damit zeigen, dass nachhaltige Materialien und ergonomische Eigenschaften perfekt miteinander harmonieren können – ohne Kompromisse bei der Belastbarkeit und Langlebigkeit", erklärt Nicocylgeschäftsführer Hermann de Jong. Entwickelt wurden die Bodenplatten für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen wie zum Beispiel Produktions- und Logistikhallen, Werkstätten, Lagerhäusern und Tiefgaragen. Über 150 Feuerwehren und sogar das Schweizer Militär vertraut bereits auf das Produkt. "Das liegt daran, weil unsere Platten sehr widerstandsfähig gegen höchste Belastungen wie zum Beispiel Staplerverkehr sind. Außerdem können ihnen Feuchtigkeit, Öle, Salze und andere chemische Stoffe nur wenig anhaben", erklärt de Jong. So würden auch immer mehr Tischler- und Schreinereien inzwischen die Vorteile des rutschfesten und stoßdämpfenden Bodenbelags zu schätzen wissen.

Weitere Vorteile seien die Trittschall- und Wärmedämmung, was das Einsatzspektrum der Platten zusätzlich erweitern würde. Ein richtiger Alleskönner eben, der sich zudem einfach und schnell verlegen lasse, nahezu wartungsfrei sei und durch seine Langlebigkeit auch langfristig dabei helfe Betriebskosten zu sparen. So ist für Nicocyl Nachhaltigkeit mehr als nur ein Trend – es ist ein Maßstab für langfristigen Erfolg und wirtschaftliche Effizienz. "Unsere Böden sollen nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die Arbeitsbedingungen verbessern und die Produktivität steigern. Denn eine nachhaltige und ergonomische Arbeitsumgebung macht Unternehmen widerstandsfähiger, unabhängiger und letztlich erfolgreicher", sagt Bodenspezialist de Jong.

Die Oberflächenexperten


Ergonomie, also die Optimierung von Arbeitsbedingungen bei gleichzeitiger Minimierung gesundheitlicher Gefahren, ist in Tischler- und Schreinerwerkstätten ein essenzielles Thema. Auch im Bereich der Oberflächenbehandlung gewinnt es zunehmend an Bedeutung und dabei spielen wasserbasierte Lacksysteme, wie sie von der Firma Remmers angeboten werden, eine zentrale Rolle.

Wasserbasierte Lacksysteme wie die von Remmers verbessern die Luftqualität, reduzieren Gesundheitsrisiken, erhöhen die Sicherheit und erleichtern die Handhabung und Reinigung. © Remmers GmbH

Denn sie bieten gegenüber traditionellen lösungsmittelbasierten Varianten zahlreiche Vorteile. So enthalten lösungsmittelbasierte Lacke deutlich höhere Anteile an flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), die beim Einatmen und bei der Aufnahme durch die Haut gesundheitsschädlich sein können und Atemwegsprobleme, Kopfschmerzen, Schwindel sowie langfristig chronische Erkrankungen verursachen. Ein weiterer ergonomischer Vorteil ist die einfachere Ausrüstung der wasserbasierten Lacksysteme. Da diese Produkte weniger gesundheitsbelastend sind, reicht neben der generell erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung oft auch einfachere Schutzkleidung aus, was sowohl den Tragekomfort erhöht als auch die Bewegungsfreiheit verbessert. Einfachere Schutzmaßnahmen beschleunigen zudem die Arbeitsprozesse, da beispielsweise die Reinigung von Arbeitsplätzen und Werkzeugen schneller von der Hand geht und in der Regel auf agressive Verdünnungen verzichtet werden kann.

Die wasserbasierten Lacke von Remmers bieten noch mehr, erläutert Geschäftsführer Roland Brinkmann: "Neben der Tatsache, dass unsere Produkte sehr emissionsarm sind und keine Verdünnung benötigen, überzeugen sie aus ergonomischer Sicht auch dadurch, dass sie sich sehr gut für die hängende Lackierung eignen und somit eine natürlichere Körperhaltung ermöglichen." Und wenn neben der wirtschaftlichen 1K Anwendung doch einmal wasserbasierte 2K Produkte mit Härterkomponenten vorgesehen werden, sind diese frei von den gefährlichen Diisocyanaten. "Unterm Strich sind die wasserbasierten Lacksysteme von Remmers eine nachhaltige und ergonomisch vorteilhafte Alternative, die sowohl dem Tischler- und Schreinerhandwerk als auch der Umwelt zugutekommt", sagt Brinkmann.

Die Luftverbesserer


"Saubere Luft soll es nicht nur im Urlaub geben, sondern auch am Arbeitsplatz", dieser Maxime folgend, sorgt Zehnder Clean Air Solutions mit seinem Luftreinigungsservice bei über 3000 Kunden weltweit für staubfreie Hallen in Industrie und Handwerk.

Die Luftreiniger von Zehnder unterstützen die lokalen Absauganlagen in Tischler- und Schreinerbetrieben. © Zehnder Clean Air Solutions

"Mit unseren Luftreinigern erweitern wir den Wirkungsgrad herkömmlicher Absauganlagen erheblich", sagt Michael Bartels, Gebietsleiter Norddeutschland. Davon profitieren Tischler- und Schreinerbetriebe auf vielfältige Weise. So sorgt saubere Luft für weniger krankheitsbedingte Ausfälle. Gleichzeitig sinken die Reinigungskosten und die Einsatzdauer der Maschinen erhöht sich, weil weniger Staubpartikel an sensible Teile gelangen. Ein Unterschied, der sich schnell bemerkbar macht: "Als Teil der Initiative 'Ergonomie der Werkstatt' liegt es uns besonders am Herzen, dass saubere Luft im Kontext der Mitarbeiterfürsorge die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient", erklärt Bartels.

Marktführer mit dem Händchen fürs Feine
Als Marktführer setzt Zehnder auf Qualität und Zuverlässigkeit. Deswegen entwickelt und produziert das Unternehmen seine Luftreiniger auch selbst in Schweden und verspricht: „Unsere patentierten Filter-Kombinationen nehmen es selbst mit den feinsten Partikeln auf und sind damit besonders effektiv gegen Holzstaub.“ Besonders praktisch ist die Möglichkeit zum geräteübergreifenden Monitoring. So bleibt in Tischler- und Schreinerbetrieben die Luftqualität ständig im Blick und unter Kontrolle.


Betriebliche Umsetzung: Neben besseren Bedingungen für Körperhaltung und -bewegung entwickelt Kooperationspartner Buckoptimal gemeinsam mit den Projektbetrieben auch ergonomische Lösungen für Architektur, Innenarchitektur, Fußböden, Beleuchtung, Raumakustik, Klimatisierung und Luftqualität. Außerdem erhält jeder Projektbetrieb von der IKK classic das Angebot zu betrieblichen Workshops und Schulungen für gesundheitsorientiertes Verhalten am Arbeitsplatz.

Verbesserungen sind planbar


Am Tegernsee plant eine Schreinerei ihre Betriebsräume zu erweitern und profitiert dabei von einem neuartigen Ergonomiekonzept.

Der Maschinenbereich wurde mit dem strapazierfähigen Recyclingboden von Nicocyl ausgestattet. © Eham GmbH

Mit dem Anspruch, ein Vorzeigebetrieb in der Region zu sein, plante Eham, ein am Tegernsee gelegener Innenausbaubetrieb mit 75 Mitarbeitern, einen Erweiterungsbau über zwei Etagen – mit liegender Plattensäge auf dem einen Geschoss und einem zweiten großzügigen Handarbeitsraum auf dem anderen. Ergonomie spielte dabei von Anfang an eine wichtige Rolle, doch ein abgestimmtes und ausgefeiltes Konzept entstand erst im Zuge der Beratung durch Martin Buck. Neben empfohlenen Richtwerten, wie beispielsweise bei der Beleuchtung, spielten auch Vorlieben und Erfahrungen der Beschäftigten eine wichtige Rolle: "Während wir uns im Maschinenbereich für den strapazierfähigen Nicocyl-Boden entschieden haben, war unseren Mitarbeitern für den Bankraum wichtig, Möbel auf dem Fußboden festschrauben zu können, sodass wir dort auf klassische OSB-Platten zurückgegriffen haben", erklärt Stefan Droste – einer der beiden Geschäftsführer bei Eham. Abschließend klärte die Beratung auch Fragen zur Einrichtung ergonomischer Arbeitsplätze, zur Klimatisierung und zur Raumakustik.

Jeder Mitarbeiter zählt


Hamburger Tischlerei steigt in das betriebliche Gesundheitsmanagement ein und erweitert damit die eigenen Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter.

In der Tischlerei Behr ist die Gesunderhaltung der 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiges Thema. © Jonas Radtke/candidateflow.de

Die Tischlerei Behr aus Ellerbek bedient nicht nur ein breites Leistungsspektrum, sondern nutzt außerdem die Innovationsinitiative "Ergonomie der Werkstatt" unter anderem dazu, das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) zu verbessern. Neu ist das Thema für den 1979 gegründeten Betrieb aus dem Hamburger Umland indes nicht. Bereits beim Umzug 2023 stand die Gesunderhaltung der aktuell 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weit oben auf der Prioritätenliste. "Vieles haben wir schon umgesetzt", bestätigt daher auch Geschäftsführerin Silvia Behr und nennt Hubtische, eine neue Lackierkabine, ein neues Beleuchtungskonzept, die spezielle Ausstattung der Servicefahrzeuge oder die höhenverstellbaren Büroarbeitstische. Dennoch sagte sie sofort zu, als sie von der Initiative von Tischler Schreiner Deutschland in Zusammenarbeit mit Buckoptimal erfuhr: "Von den Erfahrungen und dem eingebrachten Know-how anderer kann man doch nur weiter profitieren."

Darum ging es konkret
Den Auftakt bildete Mitte Juni eine Mitarbeiterbefragung sowie ein Workshop mit den Beschäftigten. Gemeinsam mit Thorsten Wagner, dem Gesundheitscoach der IKK classic, erarbeiteten die Beteiligten dabei Konzepte, wie sie im betrieblichen Alltag fit bleiben und ihre individuelle Arbeitsfähigkeit verbessern können. Stig Lorenz, Tischlermeister bei Behr zeigt sich begeistert: "Die Tipps haben mir sehr geholfen, meine eigenen Abläufe zu überdenken und anzupassen." Im nächsten Schritt geht es nun darum, den Schwung aus dem Mitarbeiter-Workshop zu nutzen, die Konsequenzen aus der Mitarbeiterbefragung aufzuarbeiten und – gemeinsam mit den beiden Beratern Martin Buck und Thorsten Wagner – gezielte Schritte zu mehr Ergonomie und bewusster Gesunderhaltung im betrieblichen Alltag umzusetzen.

Neue Impulse für den Betrieb


Die Tischlerei Dreyer Innenausbau ist ein innovatives Unternehmen, das die handwerkliche Tradition pflegt und das historische Erbe seiner Heimatstadt Goslar bewahrt.

Lutz Dreyer (r.) hofft über das Innovationsprojekt "Ergonomie der Werkstatt" neue Impulse für den Betrieb zu erhalten. © Dreyer Innenausbau

Mit aktuell vier Gesellen, einem Auszubildenden und zwei Tischlermeistern bietet der Betrieb ein gemischtes Fertigungsprogramm: vom hochwertigen Möbelbau inklusive der Restaurierung antiker Unikate über den Holzfensterbau unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Auflagen bis hin zur Projektierung und zum Umbau von Fachwerkhäusern, einschließlich Baubetreuung und der Koordination beteiligter Gewerke. Die Beweggründe am Innovationsprojekt "Ergonomie der Werkstatt" teilzunehmen, schildert Tischlermeister Lutz Dreyer: "Zunächst ging es uns darum, durch eine externe Analyse neue Impulse für den Betrieb zu erhalten. Außerdem steht in einigen Jahren die Betriebsübernahme an und dafür soll das Unternehmen zukunftsfähig aufgestellt sein."

Werkstattseitig stehen dabei die Optimierung der Beleuchtung in den stark frequentierten Arbeitsbereichen und der Lärmschutz der Mitarbeiter, sei es durch Kapselung von Maschinen oder besseren Gehörschutz, im Mittelpunkt. Konkreter wurde es bei einem ersten Ortstermin mit Martin Buck (Buckoptimal) und Thorsten Wagner von der IKK classic. Während Wagner die Ergebnisse einer zuvor erfolgten Mitarbeiterumfrage zur Zufriedenheit der Belegschaft vorstellte und vor allem mit seinen praxisnahen Tipps zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit punkten konnte, widmete sich Buck den betrieblichen Herausforderungen. Hier sollen in den kommenden Wochen explizite Vorschläge erarbeitet werden, die entweder eigenständig umgesetzt oder mit der Unterstützung weiterer Projektpartner angegangen werden.

Ansprechpartner

Arne Bretschneider
Abteilungsleiter Berufsbildung und Technik

Fachberatungs- und Informationsstelle*

T.   030 308823-30
F.   030 30882379-30
Array

Martin Buck
Inhaber Buckoptimal
Betriebsberater und Kooperationspartner

T.   0151 40706728
F.   0251 5349776
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*Die Fachberatungs- und Informationsstellen (FIS) werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.