Im Dialog mit der Bundesregierung


Jahr für Jahr übertreffen sich die Konjunkturstatistiken. Auch die Auftragslage war lange nicht so stabil wie derzeit. Reicht das, damit sich die kleinen und mittelständischen Betriebe des Tischler- und Schreinerhandwerks wirtschaftlich bestens entfalten können?

Teil der Delegation: TSD-Präsident Konrad Steininger (r., Bayern), Frank Niehus (Berlin) und Wolfgang Kramwinkel (l., Hessen)

Das Leben könnte so einfach sein, wenn es nur darum ginge, mit hochwertigen Produkten Kundenwünsche wahr werden zu lassen. Doch auch die Betriebsinhaber und -inhaberinnen des Tischler- und Schreinerhandwerks müssen sich mehr und mehr den hochkomplexen Aufgaben und stetig wachsenden Pflichten stellen. Das kostet Kraft, Nerven und Geld. Viele Themen gab es zu besprechen, als die Vorstände der Landesinnungsverbände des Tischler- und Schreinerhandwerks Ende Oktober im Bundeskanzleramt mit Dr. Helge Braun, dem Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Hauses, in Berlin zusammentrafen. Vor allem die steigenden Bürokratielasten und deren Kumulierung im Alltag machen den Handwerksunternehmern zu schaffen. Aufzeichnungs-, Dokumentations- und Meldepflichten seien unmöglich in ihrer Komplexität zu überblicken. Alteingesessene fühlten sich regelrecht ausgeliefert und zukünftige Jungunternehmer würden zunehmend abgeschreckt werden, so der Tenor der Landesinnungsmeister gegenüber dem Spitzenpolitiker.

Das Thema ist unbequem …
… und legt den Finger in die Wunde. Minister Dr. Braun, der als Staatsminister in den vergangenen vier Jahren für den Bürokratieabbau zuständig war, kennt die Nachteile der hohen Regelungsdichte in Deutschland bestens und macht sich für eine Entbürokratisierung stark. Was er dabei an Erfahrungen berichtet, verdeutlicht die Komplexität der Aufgabe. Wichtig sei ihm der Blick aus der Praxis. Daher unterstütze er die Initiative von Tischler Schreiner Deutschland, Instrumente zur praktischen Messung von Bürokratielasten für den Normenkontrollrat entwickeln zu lassen. So wurde mit der Tischlerei Fischer aus Kiel auch ein Innungsbetrieb in das Erhebungsprozedere des Normenkontrollrates eingebunden. Dabei zeigte sich, die Belastungen seien zwar immens, praktisch messen könne man sie aber nur unzureichend. Doch genau das sei beim Bürokratieabbau überaus wichtig. Denn wie Minister Dr. Braun herausstellt, könnten vor allem solche Lasten reduziert werden, die sich anhand konkreter Fälle und Beispiele aufzeigen ließen.

Die Teilnehmer der Landesinnungsmeisterkonferenz und die TSD-Zukunftspartner treffen in Berlin den Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts Dr. Helge Braun.

Bereits tags zuvor …
… war dem Besuch der Landesinnungsmeister im Bundeskanzleramt ein Treffen im Paul-Löbe-Haus, welches die Ausschüsse des Deutschen Bundestages beherbergt, vorausgegangen. Dort waren die Vorstände einer Einladung des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gefolgt, um ebenfalls über Bürokratieentlastungen, aber auch die Wiedereinführung der Meisterpflicht in den deregulierten Handwerksberufen zu diskutieren. Bei der Initiative der CDU/CSU-Fraktion, die unter anderem durch den von TSD-Präsident Konrad Steininger geprägten Begriff der „Rückvermeisterung“ bekannt wurde, geht es auch darum, durch eine Wiedereinführung der Meisterpflicht in einigen Handwerksbranchen, die katastrophalen Auswirkungen nach deren Abschaffung 2004 – beispielsweise auf die Fachkräftesicherung – abzumildern. Begleitet wurde die Delegation der Landesinnungsmeister von den TSD-Zukunftspartnern. Dabei handelt es sich um Unternehmen aus dem Zulieferungs- und Dienstleistungssektor, die in enger Partnerschaft mit dem Bundesinnungsverband gezielt Projekte zur Zukunftssicherung des Tischler- und Schreinerhandwerks fördern. Aktuell engagieren sich auf diese Weise der Klebstoffhersteller Kleiberit, der Lackhersteller Remmers und die Signal Iduna Versicherungsgruppe.

Berlin, 1. November 2018


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