Zumindest die Richtung stimmt

Mit dem Bundesprogramm "Ausbildungsplätze sichern" will die Bundesregierung vermeiden, dass die Coronakrise zu einer Ausbildungskrise wird. Der wohl prominenteste Begriff aus dem Maßnahmenkatalog ist zweifelsohne die Ausbildungsprämie – auch weil sie größtenteils mit ihren bisherigen Zugangsvoraussetzungen kaum zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe im Tischler- und Schreinerhandwerk beitragen konnte. Nun wurden die Bedingungen erneut angepasst und außerdem die Prämie erhöht. Das könnte funktionieren. Demnach können Ausbildungsbetriebe künftig die Prämie beantragen, wenn sie im Zeitraum von April 2020 bis Dezember 2021 einen Monat lang Umsatzrückgänge von mindestens 30 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum verkraften müssen oder einen Monat Kurzarbeit durchgeführt haben.

Der Zugang wird damit deutlich leichter, denn selbst nachgebessert galt bislang als Kriterium ein Umsatzeinbruch gegenüber dem Vorjahr von durchschnittlich 50 Prozent in zwei Monaten oder 30 Prozent in fünf Monaten für den Zeitraum April bis Dezember 2020. Außerdem wird die Ausbildungsprämie (jetzt 4.000 Euro) sowie die Ausbildungsprämie plus (jetzt 6.000 Euro) verdoppelt. Darüber hinaus sieht das Programm Sonderzuschüsse für Kleinstunternehmer bis vier Mitarbeiter sowie weiterhin Zuschüsse zur Vermeidung von Kurzarbeit und Übernahmeprämien für Auszubildende aus pandemiebedingten Insolvenzen vor. Für die Förderung werden im Bundeshaushalt in diesem Jahr Mittel in Höhe von bis zu 90 Millionen Euro sowie weitere 36 Millionen Euro in Form von Verpflichtungsermächtigungen für 2022 bereitgestellt. Tischler Schreiner Deutschland begrüßt die Anpassungen, fordert allerdings eine nachhaltige und über Corona hinausgehende Ausbildungsförderung, mit der kleine und mittelständische Betriebe langfristig unterstützt werden.