Talent ist coronaunabhängig


In einem außergewöhnlichen Jahr erringt ein einzigartiges Gesellenstück den Gesamtsieg in einer eindrucksvollen Talentschau des Tischler- und Schreinerhandwerks. Das lässt sich zwar kaum steigern, aber mit 23 multiplizieren. Denn exakt so viele einmalige Gesellenstücke standen beim Bundesgestaltungswettbewerb "Die Gute Form 2020" im Finale.

 

Ganz nach oben auf das Treppchen schaffte es Jonas Heise aus Nordrhein-Westfalen. Mit einer "hochästhetischen kinematischen Möbelskulptur, die in jeder Hinsicht herausragend ist", überzeugte er die Jury von seiner Abschlussarbeit. Heise, der bei Reichenberg & Weiss in Neukirchen-Vluyn ausgebildet wurde, durfte sich als Gewinner des Bundesgestaltungswettbewerbs über ein Preisgeld in Höhe von 1.500 Euro sowie eine Profi-Handmaschine der Firma Festool freuen.

Beim zweiten Platz …
überzeugte die Jury vor allem das Konzept: "die wache Form, clevere Funktionen und nicht zuletzt die Ästhetik der handwerklichen Ausführung" ließen die Experten schwärmen. Martin Auer, der ein Anlehnmöbel als Höhepunkt seiner Ausbildung in der Schreinerei Schretzlmeier aus dem bayerischen Train in den Wettbewerb eingebracht hatte, gewann als Zweitplatzierter 1.000 Euro und ebenfalls eine Festool-Handmaschine. Komplettiert wurde das Siegertrio durch Wolf Weingarten, ausgebildet bei Antike Möbel Eberhard Metzner in Mainz. Bei seiner originellen Tête-à-tête-Bank stach vor allem "die beeindruckende Fertigungsqualität" heraus. Weingarten sicherte sich damit 500 Euro Preisgeld für den dritten Platz sowie eine Festool-Handmaschine.

Sonderpreise und Belobigungen
Den Sonderpreis "Massivholz" und 500 Euro Preisgeld erhielt Natalie Herrmann aus Sachsen für ihr modular konzipiertes Dielenmöbel samt fachgerechter Gestaltung und Konstruktion in Massivholz. Nach Niedersachsen ging der Sonderpreis "Beschlag". Maximilian Brüggemann erhielt ihn für seine ausgeklügelten handwerklichen Beschlaglösungen. Die 500 Euro Preisgeld stiftet Mitausrichter OPO Oeschger. Doch damit nicht genug, auch das Attribut "Publikumsliebling" samt 250 Euro on top konnte Brüggemann für sich verbuchen. Den dritten Sonderpreis für eine besonders gelungene Oberfläche gewann Nils Schröer aus Baden-Württemberg, der seinem Stehsekretär aus massiver Weißtanne mit überschobenen Rauten eine äußerst ästhetische, ornamental-plastische Wirkung verliehen hat. Auch dieser Preis ist mit 500 Euro dotiert, die von TSD-Zukunftspartner und Hauptsponsor Remmers gestiftet werden. Mit Belobigungen wurden außerdem der Tischkicker von Johannes Ackermann (Baden), das Stauraummöbel "Vertichrom" von Anna-Stella Hellweg (Berlin) sowie der Kräuterschrank von Lea Zehme (Hessen) ausgezeichnet.

Talentschau als Ausblick
Trotz der ungewöhnlichen Atmosphäre einer virtuellen Preisverleihung blieb die Herzlichkeit spürbar, mit der TSD-Präsident Thomas Radermacher den Preisträger*innen und Teilnehmer*innen, aber auch den leidenschaftlichen Ausbildungsbetrieben gratulierte, die mit ihrer engagierten Nachwuchsarbeit den Wert einer handwerklichen Ausbildung jedes Jahr aufs Neue beweisen. Ebenso dankte Radermacher den Partnern von Tischler Schreiner Deutschland, die solche Wettbewerbe erst ermöglichen: allen voran TSD-Zukunftspartner und Hauptsponsor Remmers, Mitausrichter OPO Oeschger und Werkzeughersteller Festool sowie die Fachzeitschrift dds.

Der nächste Bundesgestaltungswettbewerb "Die Gute Form" findet 2021 auf der LIGNA in Hannover statt.

 

Alle Preisträger*innen



Material:
Oregon, HPL

Begründung der Jury: "Radial angeordnete, in der Höhe segmentierte Lamellen aus Oregon sind jeweils durch zwei Ringe aus Polymerkleber zu elastischen Mantelabschnitten verbunden. Sie umkleiden ovale Multiplexböden, die mit dem Werkstoff Ritchlite aus Kraftpapier und Phenolharz belegt sind. Die einzelnen Etagen lassen sich auf einer Welle raumgreifend ausschwenken. Ein aus Furnierlagen gezinkter offener Zylinder im oberen Segment versetzt die elastische Lamellenhülle durch tangentiale Berührung in Bewegung. Eine hochästhetische kinematische Möbelskulptur, die in jeder Hinsicht herausragend ist."

Jonas Heise: "Bei meinem Gesellenstück handelt es sich um ein Säulenmöbel, das von außen betrachtet zu flirren scheint. Dieser Effekt beruht auf den feinen Holzlamellen der Hülle. Schwarze Platten und andere Details geben dem Möbel Kontraste und die unterschiedlichen Tiefen der Lamellen beleben das Design. Im obersten Fach befindet sich ein gezinkter Rundkasten, der sich drehend an dem Leistenmantel entlangschiebt und so das Holz in 'Bewegung' versetzt."

Ausbildungsbetrieb:
Reichenberg – Weiss OHG
Pascalstraße 17
47506 Neukirchen- Vluyn
02845 980800
www.reichenberg-weiss.de


Material:
Eiche, HPL

Begründung der Jury: "Sparsamer Materialeinsatz und eine reizvolle Geometrie bestimmen die schlichte Gestalt des platzsparenden Anlehnmöbels in Eiche. Unter der auskragenden Schreibplatte sind nebeneinander eine Schublade auf einem selbst gefertigten Kulissenauszug und eine Klapplade mit selbst gefertigter Verriegelung und Öffnungsbegrenzung angeordnet. Das klar fokussierte Thema, die wache Form, clevere Funktionen und nicht zuletzt die Ästhetik der handwerklichen Ausführung bilden in der Summe ein überzeugendes Konzept für ein Gesellenstück, das sich in angemessener Zeit anfertigen lässt."

Martin Auer: "Aus der anfänglichen Idee, ein Schreibmöbel mit Sitzgelegenheit zu bauen, wurde am Ende ein variabel einsetzbares Anlehnmöbel mit zwei schrägen Stützen. In den beiden integrierten Schubladen lassen sich Kleinigkeiten oder Schreibutensilien aufbewahren. Ich wollte ein formschönes, nützliches Stück bauen, das nicht viel Platz beansprucht."

Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Schretzlmeier
Ostenweg 5
93358 Train
09444 9770400
www.schretzlmeier.de


Material:
Elsbeere, Linoleum, Wollfilz, Messing

Begründung der Jury: "Die humorvolle Neuinterpretation eines Klassikers entspricht dem Zeitgeist, zeigt durch die gegenläufige Sitzposition und die gelungene Einbindung eines orthogonalen, mit farbigem Linoleum belegten Korpus in das organisch aus Elsbeere geformte Gestell aber zugleich eine hohe formale Eigenständigkeit in den souverän gesetzten Kontrasten. Die beeindruckende Fertigungsqualität trägt entscheidend zur Ästhetik des originellen Möbelstücks bei."

Wolf Weingarten: "Die Tête-à-tête-Bank lädt die Benutzer zum Gespräch und Gedankenaustausch ein. Sie ist nach dem Prinzip eines Doppelsitzers konstruiert, dessen Sitze punktsymmetrisch zueinander ausgerichtet sind. Diese Anordnung führt zu einer diagonalen Kommunikationsachse der Sitzenden. Der Sitznachbar befindet sich hierbei automatisch im Gesichtsfeld des anderen. Die halbhohen Lehnen begünstigen die bequeme Zuwendung zum Gesprächspartner. Die ausgewählten Materialien lassen das Möbel Ruhe, Eleganz und Behaglichkeit ausstrahlen."

Ausbildungsbetrieb:
Antike Möbel Eberhard Metzner GmbH
Rheinstraße 40
55116 Mainz
06131 231180
www.antikemoebel-metzner.de


Material:
Nussbaum, Birke, Multiplex, HPL, Messing, Stahl, Glas, Köperstoff

Begründung der Jury: "Zwischen den gestreckten, halbkreisförmig abgerundeten Seiten des schlanken Stauraummöbels erweitert ein zweiteiliger Rollladen die furnierte Rückwand zum Endlosband. Die auf einem Textilrücken fixierten Lamellen mit einer Mittellage aus HPL bilden ein durchgehendes Furnierbild. Eingelassene Magnete definieren verschiedene Öffnungspositionen – eine ausgeklügelte handwerkliche Lösung mit dem Komfort eines mechanischen Beschlags."

Maximilian Brüggemann: "Mein Gesellenstück sollte meine Persönlichkeit widerspiegeln und mir ein Leben lang Freude bereiten. So kam ich auf die Idee, ein Aufbewahrungsmöbel für meine Fliegen und sonstigen Herrenaccessoires zu bauen. Ein technisches Highlight ist der selbst gefertigte Rollladen aus Lamellen sowie die Schubkästen, die auf einer um 45 Grad gedrehten Vierkantleiste laufen. Der Stahlfuß lässt den Butler leicht wirken, trotzdem steht das Möbel stabil."

Ausbildungsbetrieb:
Tischlerei Carstens GmbH & Co. KG
Holler Landstraße 56 A
27798 Hude
04484 920813
www.carstens-tischlerei.de


Material:
Esche, Stahl, Wollfilz

Begründung der Jury: "Das frische, modular konzipierte Dielenmöbel zeigt, dass fachgerechte Gestaltung und Konstruktion in Massivholz auch jenseits der klassischen Gestaltungslinie funktionieren: Eingearbeitete Stangen, Gratverbindungen und sichtbare Hirnleisten ermöglichen den entwurfsbedingten Plattenbau auch ohne die Verwendung von Holzwerkstoffen. Die in den Korpus einschlagenden Drehtüren reduzieren die Ansicht der Korpuskante auf eine feine Linie. Das betont die filigrane Ausführung des aufgesetzten Kubus."

Natalie Herrmann: "Am Anfang stand die Idee, ein schlicht-modernes Möbel aus Massivholz für den Eingangsbereich meiner Wohnung zu bauen. Also entwarf ich ein frei stehendes Lowboard, das ergänzt wird durch einen wandhängenden Schlüsselkasten. Das Möbel steht auf Stahlträgern und zwei Rundstäben aus Esche, die das Lowboard optisch durchdringen und als Kleiderstange nutzbar sind. Der Korpus ruht auf einer Sitzbank mit selbst entworfenem Kissen; es lädt zum bequemen Verweilen ein."

Ausbildungsbetrieb:
Tischlerei Hösel
Hainstraße 11
09212 Limbach-Oberfrohna
03722 85159
www.tischlerei-hoesel.de


Material:
Weißtanne, Ahorn, Filz, Messing

Begründung der Jury: "Ein Schrank, vier Beine, zwei Türen: auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches. Doch die Besonderheiten liegen im Detail: Die Auflösung der Oberfläche in schmale Stege und überschobene Rauten erzeugt durch ihre ornamentale, plastische Wirkung eine ästhetische Außenhaut in massiver Weißtanne, die das Gesamtbild des Möbelstücks prägt. Hervorzuheben ist auch die konstruktive und fertigungstechnische Umsetzung als Stecksystem aus wenigen Elementen, die sich seriell fertigen lassen."

Nils Schröer: "Ich wollte einen Arbeitsbereich schaffen, den man wie bei einem klassischen Sekretär in einem stilvollen Möbel verschwinden lassen kann. Um im Stehen arbeiten zu können, wandelte ich das Format des Möbels entsprechend ab. Bei geöffneten Koffertüren ist der Stehsekretär ein vollwertiger Arbeitsplatz mit beleuchteter Schreibunterlage, Fachböden und Fächern. Das mit Filz gefüllte Rautenmuster auf den Innenseiten der Türen dient als Pinnwand. Sind die Türen geschlossen, kann man den Anblick eines spannenden Möbels genießen."

Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Bernd Burkhardt
Leinstetterstraße 19
72290 Loßburg
07383 94940
www.burkhardt-schreinerei.de


Material:
Esche, Amerikanischer Nussbaum, MDF, Multiplex

Begründung der Jury: "Die Klarheit der Form setzt sich wohltuend vom üblichen Kicker-Design ab. Gelungen ist der Kontrast des hellen Innenraums in Esche zu der auf Gehrung gefalteten Korpushülle in schwarz lackierter MDF. Ebenso stimmig ist der dezente Einsatz von Nussbaum als Intarsie, um die Linien des Spielfeldes zu akzentuieren. Die Spielfiguren sind stilistisch gekonnt abstrahiert, durchdacht konstruiert und die selbst gedrechselten Griffe der in Kugellagern geführten Achsen formal passend."

Johannes Ackermann: "Die Idee für mein Gesellenstück war schnell gefunden: ein Tischkicker der besonderen Art mit filigranem Design und ohne viel Schnickschnack. Der Fokus lag auf dem Innenkorpus mit Intarsienarbeit und auf den Spielfiguren. Durch den Einsatz von Esche und Amerikanischem Nussbaum entstehen lebhafte Kon­traste. Die Griffe sind selbst gedrechselt, die Spieler mit der CNC gefräst. Knifflig war das Punktezählsystem – herausgekommen ist eine Lösung mit Druckmagnetschnäppern."

Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Martin Ranz GmbH
Konrad-Zuse-Straße 9
79576 Weil am Rhein
07621 422240
www.ranz-raumkonzepte.de


Material:
Amerikanischer Nussbaum, MDF, Linoleum

Begründung der Jury: "Die Gliederung des Stauraummöbels in ein tragendes Gestell aus Nussbaum und die Korpuselemente aus dem durchgefärbten Faserwerkstoff Valchromat wird durch den Farb- und Materialkontrast ablesbar unterstützt. Die Fronten zeigen eine werkstoffgemäße, funktionale Grifflösung."

Anna-Stella Hellweg: "Mit 'Vertichrom' wollte ich handwerkliche Tradition und Gegenwart miteinander verknüpfen. Das Möbel besitzt vier versetzt und doch parallel angeordnete Korpusse aus durchgefärbtem MDF, die von einem zierlichen, aber stabilen Rahmen aus feinem Nussbaum umschlossen sind. Ausgestattet mit zwei Türen sowie zwei schwalbenschwanzverzinkten Schubkästen bietet das Möbel viel Platz zur Aufbewahrung. Die linoleumbeschichtete Deckplatte eignet sich ideal als Schreibunterlage. Dank seines durchgängigen Erscheinungsbildes ist das 'Vertichrom' auch als Raumteiler nutzbar."

Ausbildungsbetrieb:
fri. möbel und häuser
Gottschedstraße 4
13357 Berlin
030 8739855
www.fri-berlin.de


Material:
Amerikanische Kirsche, HPL

Begründung der Jury: "Die Übersetzung des klassischen Koffertürenschranks in eine schlichte Modernität ist gelungen. Besonders schlüssig ist die konsequente Umsetzung des Themas "Kräuterschrank", die sich unter anderem in der Auskleidung des Innenraums mit der Oberfläche "Almwiese mit Rosenblüten" widerspiegelt. Eine überzeugende Bearbeitung in Form und Materialauswahl."

Lea Zehme: "Zum Aufbewahren meiner getrockneten Heilpflanzen, Öle und Salben brauchte ich einen geeigneten Ort. Gleichzeitig sollte er genug Platz für Zubehör und Bücher bieten. Von außen ist mein Schrank sehr schlicht. Im Innenraum verbirgt sich eine Regalkonstruktion für kleine Flaschen, auch in den Koffertüren lassen sich Gläser unterbringen. Die Innenseiten von Rückwand und Türen sind aus HPL, das mit Almwiese und Rosenblüten beschichtet ist. Es war mir wichtig, möglichst Materialien natürlichen Ursprungs zu verwenden."

Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Thomas Förster GmbH
Grabenstraße 23
35582 Wetzlar
0641 21714
www.schreinerei-thomas-foerster.de

Weitere Teilnehmer*innen


Material: Elsbeere, HPL

Sven Fischer: "Mir war es wichtig, ein Möbel zu entwerfen, das zeitloses, klares Design mit langlebiger Funktion vereint. Herausgekommen ist ein Schreibtisch, kombiniert mit traditionellem Stollenbau und modernen Schrägen, der sowohl an der Wand als auch frei im Raum stehen kann."

Ausbildungsbetrieb:
Arnold Möbelmanufaktur GmbH & Co. KG
Planstraße 20
92706 Luhe-Wildenau
09607 8219980
www.arnold-moebelmanufaktur.com

Material: Esche, MDF, Wollfilz, Spiegelglas

Merle Hellmann: "Inspiration für mein Möbelstück waren die auf Pfählen ruhenden Fischerhütten an der französischen Atlantikküste. Für den in seiner Form an einen klassischen Sekretär angelehnten Korpus wählte ich MDF, das mich wegen seiner Oberflächenoptik begeistert. Die Front ist geteilt in eine nach oben zu öffnende Klappe mit einem eingelassenen Spiegel und eine nach unten zu öffnende Klappe als Ablage. Die größte handwerkliche Herausforderung war das aus Esche gefertigte Holzgestell mit seinen vielen verschiedenen Winkeln."

Ausbildungsbetrieb:
Brinkmann Innenausbau GmbH
Mittelweg 99
59302 Oelde
02522 83210
www.brinkmann-innenausbau.de

Material: Lärche, MDF

Manuel Henning: "Schon immer haben mich pfiffige Verschlusslösungen fasziniert. Mein 'Wächter' sollte sich in puncto Schließmechanismus an einen Tresor anlehnen, wobei der Verschluss vier bewegliche Elemente bedienen sollte. So entstand die Idee, einen Vierriegelmechanismus zu entwerfen. Um die verschiedenen Ebenen meines Möbels erreichen zu können, habe ich federgelagerte Schubstangen ausgetüftelt, die in der Korpuswand integriert sind. Ich wollte ein Gesellenstück bauen, das neben dem funktionellen auch einen spielerischen Aspekt besitzt und kein reines Nutzmöbel ist."

Ausbildungsbetrieb:
ADV-Tischlerei
Juliusstraße 10
12051 Berlin
030 6935036
www.adv-tischlerei.de

Material: Esche, Buche, HPL, Stahl

Luis Kersting: "Ein klassisch-moderner Arbeitstisch mit industriell anmutenden Akzenten – das war die Idee hinter meinem Gesellenstück. Dank Notebookfach, zwei Schubläden und Stiftschalen finden alle Utensilien ihren Platz und der Tisch ist schnell aufgeräumt. Der Kontrast zwischen heller Esche und den matt-schwarzen Oberflächen betont auf lebendige Weise die Struktur des Holzes."

Ausbildungsbetrieb:
Möbel & Raum GmbH
Rosengässchen 2
64720 Michelstadt
06061 925308
www.moebelundraum.de

Material: Kirschbaum, Stahl

Elias Klinger: "Beim Design meines Möbels habe ich besonders großen Wert auf Schlichtheit gelegt. Außerdem sollte der Tisch trotz seiner Größe leicht und elegant wirken. Aus diesem Grund wählte ich dünne Materialstärken, schlanke Füße und die große Fase an der Innenseite der Korpuskante. Ich habe mich bewusst auf zwei Materialien und Farbtöne beschränkt, um einen ruhigen Gesamteindruck zu erzielen."

Ausbildungsbetrieb:
Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH
Moritzburger Weg 68
01109 Dresden
0351 215900
www.dwh.de

Material: Eiche, Linoleum

Emil Löber: "Der Tisch ist eines der ältesten Möbelstücke überhaupt und wichtiger Begegnungsort, sei es, um gemeinsam zu essen, zu spielen oder einfach nur, um gemütlich zusammenzusitzen. Aus diesem Grund wollte ich unbedingt einen Tisch als Gesellenstück bauen, der durch seine schlichte und minimalistische Wirkung vielseitig einsetzbar ist. An meinem Möbel finden bis zu acht Personen Platz, trotz seiner großen Grundfläche wirkt es dennoch elegant und fügt sich unaufdringlich in jeden Raum ein."

Ausbildungsbetrieb:
Bau- und Möbeltischlerei Frank Sieber
Ludwigstraße 13 und 15
06110 Halle (Saale)
0345 1213080
www.tischlerei-sieber.de

Material: Kirsche, Epoxidharz

Daniel Menrad: "Mein Esstisch aus Kirschholz mit Epoxidharzadern und integrierter Verlängerung erfüllt genau die Vorstellung, die ich von meinem Gesellenstück hatte: ein zeitloser Tisch, der funktionell und trotzdem ein dekorativer Hingucker ist. Das Tischblatt besteht aus einzelnen Riegeln, die mithilfe von Kronenfugen verleimt sind. Die Epoxidharzadern sollen Risse imitieren und geben dem Möbel etwas Besonderes. Sie setzen sich nahtlos in der Verlängerung fort, sodass der Tisch auch im ausgezogenen Zustand ein homogenes Bild abgibt."

Ausbildungsbetrieb:
Böllnitz Tischlerei GmbH
Germendorfer Allee 20
16515 Oranienburg
03301 577633
www.tischlerei-boellnitz.de

Material: Eiche, Birke, MDF, Stahl

Josefine Paterson: "Der Rahmen meines Gesellenstücks 'Barn‘s oak' besteht aus Eichenholz, das mehr als sechs Jahrzehnte im Hof meines Urgroßvaters lagerte. Schon lange war ich fasziniert von seiner einzigartigen Farbe, den Rissen und Alterungsspuren. Unter Verwendung dieses alten Holzes wollte ich ein Möbelstück bauen, das ästhetisch ansprechend, langlebig und täglich zu gebrauchen ist. Besonders wichtig war mir, die Eiche roh und so natürlich wie möglich zu belassen. Im Kontrast zum schwarz durchgefärbten MDF wirkt das Eichenholz besonders elegant."

Ausbildungsbetrieb:
max well designs
Marschstraße 14
28309 Bremen
0179 5456029
www.max-well-designs.de

Material: Nussbaum, Zebrano, HPL, Messing, Edelstahl

Max Rahm: "Ich wusste von Anfang an, dass ich einen Schreibtisch bauen wollte. Er sollte klassisch daherkommen, in puncto Design und Funktionalität aber modern sein. Ich entschied mich für einen in seiner Form schlicht gehaltenen Arbeitstisch mit klarer Linienführung, der über integrierte Schubladen, Utensilienboxen, Steckdosen und USB-Anschlüsse verfügt. Die aus HPL eingefräste und mit einer Messinglisene eingefasste Schreibeinlage gibt dem Arbeitsbereich den letzten Schliff. Hier wird das Arbeiten zum reinsten Vergnügen."

Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Rahm GmbH
Steinstraße 13
67678 Mehlingen, OT Baalborn
06303 1456
www.schreinerei-rahm.de

Material: Esche, HPL, Spiegelglas

Hans-Dieter Roth: "Ich lebe in einem Mehrgenerationenhaus, das auch ein Café betreibt. Im Foyer werden Schmuck, Körbe und Genähtes aus Kenia auf einem Tisch zum Kauf angeboten. So kam mir die Idee, ein Möbel zu bauen, das die angebotenen Waren schöner zur Geltung bringt und mittels integrierter Rollen flexibel einsetzbar ist. Geöffnet bietet der Schrank viel Platz als Präsentationsfläche. Das weiße Metall-HPL kann mit magnetischen Aufhängern bestückt und wie ein Whiteboard beschriftet werden. Das Möbel ist bewusst schlicht gehalten, um nicht von den ausgestellten Objekten abzulenken."

Ausbildungsbetrieb:
Schreinerei Fink
Schönauer Straße 18
79674 Todtnau
07671 446
www.schreinerei-fink.de

Material: Eiche, MDF, Spanplatte, Glas

Danny Schleicher: "Von vornherein wollte ich ein Gesellenstück bauen, das nicht nur ins Auge sticht, sondern auch praktisch ist und sich gut in mein Zuhause einfügt. Bei den Überlegungen, schräge Flächen einzubringen, habe ich lange mit verschiedenen Möglichkeiten experimentiert und mich mit dem 'Goldenen Winkel' auseinandergesetzt. Daher entsprechen die Korpusschrägen genau 137,5 Grad. So bin auch auf das filigrane und außergewöhnliche Tischgestell gekommen, das den Designansatz meiner Abschlussarbeit vervollständigt."

Ausbildungsbetrieb:
Tischlerei Steffen Jäger
Utendorfer Str. 124
98617 Meiningen
03693 710685
www.tischlereijaeger.de

Material: Vogelkirsche

Raphael Schütte: "Entscheidend für den Entwurf meines Gesellenstückes war die Idee, ein praktisches Möbel zu schaffen, das vielfältige Funktionen erfüllt. Erst durch Öffnen der Klappe offenbart sich, dass es sich um einen Stehsekretär handelt. Der Innenraum bietet Platz, um Schreibutensilien zu verstauen. Im unteren Bereich des Schrankes können sogar Bücher und großformatigere Ordner aufbewahrt werden. Der warme Farbton der Vogelkirsche strahlt Ruhe aus und überrascht den Betrachter, je nach Lichteinfall, immer wieder neu."

Ausbildungsbetrieb:
HNE – Hochschule für nachhaltige Entwicklung
Schicklerstraße 5
16225 Eberswalde
03334 6570
www.hnee.de

Material: Rüster, Linoleum

Timo Schwörer: "Mit meinem Gesellenstück wollte ich ein Möbel kreieren, das zeitlos ist und in jeder Raum- und Wohnsituation seinen Platz findet. Das wandhängende Sideboard aus Rüster und Linoleum hat eine mittige Klappe und zwei Türen, hinter denen sich eine schwalbenschwanzverzinkte Schublade und stufenverstellbare Fachböden verbergen. Ich habe mich für olivgrünes Linoleum entschieden, um den leichten Grünstich im natürlichen Rüster zu unterstreichen."

Ausbildungsbetrieb:
Werkstätte Mayer GmbH
Wasserstetter Straße 29
72525 Münsingen-Buttenhausen
07383 94940
www.werkstaette-mayer.de

Material: Nussbaum, HPL, Edelstahl

Kjell Wossilus: "Mir war vor allem wichtig, dass mein Gesellenstück modern und gradlinig wirkt. Der Korpus erinnert an eine Explosionszeichnung und ist trotzdem kompakt. Der beinahe schwebende Effekt dank der grazilen Beine wird durch den Hell-Dunkel-Kontrast noch intensiviert. Eine Besonderheit ist die Beinverankerung durch den mit Edelstahl verstärkten Boden."

Ausbildungsbetrieb:
Bau- und Möbeltischlerei Wendt
Schmalenbrook 9
24647 Wasbek
04321 69357
www.tischlerei-wendt.de


Hintergrund
23 einmalige Möbelprojekte – allesamt bereits auf Innungs- und Landesebene prämierte Gesellenstücke – zeigt der Bundesgestaltungswettbewerb "Die Gute Form 2020". Im Bundesentscheid werden die Arbeiten erneut ausgezeichnet – für ihre Idee, Formgebung, Funktion und Konstruktion. Der Wettbewerb wird von Remmers (Hauptsponsor), OPO Oeschger (Mitausrichter), Festool (Hauptpreise) und dem Fachmagazin dds unterstützt.


Der Katalog zum Wettbewerb
Der hochwertige Wettbewerbskatalog "Die Gute Form 2020" ist Bestandteil der TSD-Nachwuchskampagne und hilft unter anderem Landesfachverbänden, Innungen und Innungsbetrieben bei der Nachwuchsarbeit. Die Gesellenstücke geben jungen Menschen eine gute Vorstellung davon, welche vielfältigen Möglichkeiten im Tischler-/ Schreinerberuf stecken.

Berlin, 27. November 2020 (aktualisiert am 17. Dezember 2020)


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